Unter Lernstörungen versteht man, dass ein Kind Probleme dabei hat, spezifische Fähigkeiten oder Informationen aufgrund mangelhafter Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- oder Gedankenleistungen zu erlangen, zu behalten und zu verallgemeinern. Diese Störung wirkt sich auf die schulische Leistung aus. Eine Lernstörung, umgangssprachlich auch als Lernschwäche bezeichnet, wird therapeutisch als umschriebene Entwicklungsstörung kategorisiert. Zwischen den Begriffen Lernstörung und Lernbehinderung gibt es große Unterschiede. Von einer Lernbehinderung spricht man, wenn eine dauerhafte Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten vorliegt. Lernstörungen sind keine geistige Behinderung, sondern sie treten auch bei Kindern mit normaler oder sogar überdurchschnittlich hoher Intelligenz auf. Lernstörungen betreffen nur bestimmte Funktionen, während beim Kind mit einer geistigen Behinderung die kognitiven Funktionen allgemein beeinträchtigt sind.
Häufig haben Kinder mit Lernstörungen Kommunikationsschwierigkeiten. Manche Kinder sind anfänglich frustriert und entwickeln später Verhaltensprobleme, d. h., sie sind leicht ablenkbar, hyperaktiv, aber auch in sich zurückgezogen, scheu oder aggressiv.
Viele Kinder, insbesondere solche mit Auffälligkeiten, erbringen aber nicht nur schlechte schulische Leistungen. Der Misserfolg in der Schule, kombiniert mit Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, kann zu einem Teufelskreis und Stigmatisierung führen, die sich schließlich auch negativ auf das Selbstbewusstsein des betroffenen Kindes auswirken. So leiden viele Kinder sehr unter ihrem „Misserfolg“ und stufen sich selbst als dumm ein, was jedoch nicht zutrifft.
Denn praktisch alle Schwierigkeiten, die Verhalten und Lernen nachteilig beeinflussen, hängen mit einem Grundproblem zusammen: einem Ungleichgewicht der elektrischen Aktivität zwischen den Gehirnbereichen, besonders der rechten und linken Hemisphären des Gehirns.